Die Nachkriegszeit war eine vom beginnenden Aufbau und mangelnder Lebensmittel und Rohstoffe geprägte Zeit. Viele Menschen mussten von A nach B transportiert werden, um Geld zu verdienen, Verwandte zu besuchen oder um nach Hause zu kommen. Die Nachkriegszeit war auch eine des beginnenden Booms des Omnibusverkehrs, zu dem sich die Bahn in immer stärkerer Konkurrenz sah. Ein neues Schienenbussystem war vonnöten, wohl um die Überlegenheit der Bahn zu demonstrieren.

Wohl aus diesem Hintergrund waren die Anforderungen an einen neuen Schienenbus aus damaliger Sicht sehr hoch. Gefordert wurde eine leichte Bauweise mit idealerweise 50% mehr Sitzplätze als die Konkurrenz Omnibusverkehr, mindestens jedoch 40 Sitzplätzen. Zudem sollte der neue Schienenbus in der Lage sein, lange Strecken fahren zu können und das Mitführen von Gepäck und schwereren Lasten ermöglichen. Auch ein WC und beidseitige Türen waren gewünscht sowie die Möglichkeit, in beide Richtungen zu fahren.

Der Triebwagen VT98, ein zweimotoriges Modell des einmotorigen VT95, hat diese Herausforderungen perfekt gelöst. Der weltweite Exportschlager fuhr bis in die 80er Jahre hinein und verband Bremen, Fürth, Stade und Osterholz. Seinen Namen erhielt der VT95/98 durch seine Fahrt durch das Teufelsmoor, wobei der Moorexpress auch eine der ersten Bahnen war, die das Moor mit dem Rest des Elbe-Weser-Dreiecks verband und so technischen Fortschritt und Wohlstand ermöglichte. Ende der 80er Jahre wurde die Bremervörder-Osterholzer aufgelöst und wird heutzutage zu rein touristischen Zwecken genutzt. Gerüchten zufolge gibt es jedoch wieder erste Überlegungen, die Strecke wiederzubeleben.

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